Gendergerecht wandern

Als Jugendliche war ich der festen Überzeugung, dass aus mir eine 2. Alice Schwarzer wird. Nun bis jetzt habe ich leider

  • weder in der Redaktion der EMMA angeheuert,
  • noch zahlreiche Streitgespräche im Fernsehen geführt oder Bücher veröffentlicht und am Bundesverdienstkreuz bin ich bisher auch haarscharf vorbeigeschrammt.

Mist!

Aber trotzdem verbindet Alice Schwarzer und mich etwas:

  • Genauso wie sie habe ich Soziologie studiert.
    Zwar in der Frankenmetropole Nürnberg und nicht im revolutionären Paris, aber immerhin … aus Protest gegen die Erhöhung der Studiengebühren bin ich auch einmal 1 Woche nicht in die Vorlesung gegangen *schwitz*
  • Uns verbinden die Sterne: Alice Schwarzer und ich sind im gleichen Sternzeichen geboren 😉
  • Und: Uns verbindet das Internet: Wir haben beide einen Blog. Wobei Alice Schwarzers Blog sicher geringfügig besser besucht ist
    als meiner, schnüff ;-(

Aber was ich eigentlich schreiben wollte:

Es gibt ja viele Dinge, die für Frauen und Männer einfach unterschiedlich gefertigt/angeboten werden.

So ist es zum Beispiel ein Segen, dass die Fahrradindustrie entdeckt hat, dass auch Frauen radeln. Seit einiger Zeit gibt es echt Trikots und Hosen, die man in Form und Größe als Frau unbedenklich anziehen kann und die dann auch noch manchmal
hübsch anzusehen sind.

Für alle nichtradelnden, männlichen Leser:

Früher mussten sich sportelnde Frauen mit diesen viel zu großen, überdimensionalen Männertrikots umhüllen, die ziemlich viel mit einem Müllsack gemein hatten. Es sei denn man trägt als Frau Kleidergröße 44. Frauen in dieser Kategorie sind allerdings eher selten unter den ambitionierten Radsportlern anzutreffen – sorry.

Dann: Ladyshaver und Herrenrasierer? (Seit Jahren verwende ich Herrenrasierer und es hat meinen Beinen noch nicht geschadet.) Kosmetikprodukte für den Mann, Finanzdienstleistungen für die Frau, also wirklich mehr als fragwürdig. In der taz ist zu diesem Thema auch ein interessanter Artikel erschienen.

Mein Highlight der absolut sinnbefreiten geschlechtsspezifischen Produktlinien ist allerdings der „Trekkingstock für Ladys“. Ich mag mich täuschen, aber gendergerecht wandern?

  • Ja haben wir Frauen denn kleinere Hände (warum gibt es dann keine Unterscheidung nach Groß- oder Kleinhändern?),
  • Profitieren wir mit einem Wanderstock für Ladies vom eklatanten Gewichtsunterschied der im Vergleich zu einem männlichen Stock?
  • Oder ist der Teleskopstock für Frauen technisch viel unkomplizierter und damit speziell für die technisch unbegabte Frau konzipiert?

Nach Beschau des Stockobjektes stelle ich fest: Die Farbe wars auf jeden Fall auch nicht … Na ja, vielleicht klärt mich die Outdoorindustrie ja eines Tages auf 😉 Bis dahin werde ich meine alten Wanderstocks ertragen – unwissend ob für Frauen oder Männer entworfen 😉

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